Tantra

Mit dem Begriff Neotantra wird eine seit Ende der 1970er Jahre in Europa und den USA verbreitete Richtung des Tantra bezeichnet, die meist von kommerziellen Tantraschulen angeboten und verbreitet wird, aber auch im privaten Bereich praktiziert wird. Der als Sektenführer in die Kritik geratene indische Philosophieprofessor Osho propagierte unter dem Begriff Neo-Tantra als eine zeitgemäße Form von Tantra die Verbindung von Spiritualität und Sexualität. Diese Lehre besagt, dass mittels Meditation die sexuelle Energie des Beckenbereiches geweckt und zu einem „kosmischen Bewusstsein“ transformiert werden könne. Weitere Theorien und Methoden, insbesondere zu Sexualität und therapeutischen Methoden, sind den Lehren Wilhelm Reichs entnommen. Darüber hinaus finden sich auch meditative Ideen des Yoga und der Körpertherapie. Tantraseminare sind von den Krankenkassen nicht als Therapie anerkannt und müssen daher privat finanziert werden. Neben dem Bereich der Tantraseminare gibt es den Markt der sogenannten Tantramassagen, in denen sich Elemente aus dem Neotantra und vor allem erotischer Massagen vermischen. In den meisten Fällen handelt es sich allerdings einfach um Ganzkörpermassagen einschließlich einer Massage des Intimbereichs, ohne einen weiteren philosophischen Hintergrund. Die Tantraszene steht geschichtlich in der Tradition des Esoterikmilieus. Die genauen Thematiken der Seminare sind konkret nur schwer fassbar. Gemein ist vielen Tantrainstituten ein therapeutischer Anspruch. Die Seminare versprechen, insbesondere partnerschaftliche und sexuelle Probleme verarbeiten zu helfen und Traumatisierungen bis hin zum sexuellen Missbrauch zu lindern. Auch soll „persönlichem und spirituellem Wachstum“ sowie „natürlicherem“ Erleben der Sinnlichkeit Raum gegeben werden.

Quelle: Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.