Tripper (Gonorrhoe)

Gonorrhoe, umgangssprachlich auch als Tripper bezeichnet, ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae, auch Gonokokken genannt, ausgelöst wird. Gonokokken werden praktisch ausschließlich auf sexuellem Wege übertragen. Besonders Personen mit häufig wechselndem Sexualpartner, insbesondere auch Prostituierte, sind gefährdet, die Benutzung eines Kondoms schützt vor einer Infektion. Die Krankheit kann von erkrankten Müttern während der Geburt auf das Kind übertragen werden. Gonorrhoe ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Bis zum Jahr 2000 war sie in Deutschland meldepflichtig, die Meldepflicht wurde jedoch mit Einführung des Infektionsschutzgesetzes, das das Bundesseuchengesetz und Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten ablöste, aufgehoben. Gonokokken die Erreger des Tripper setzt einen wichtigen Abwehrmechanismus der Schleimhäute außer Kraft. Gonokokken sind weltweit verbreitet, das einzige Reservoir ist der Mensch. Die Erkrankungszahlen sind seit Ende der siebziger Jahre rückläufig, in den 1990er Jahren gingen die Trends in Europa jedoch auseinander. In der zweiten Hälfte der neunziger Jahre vermeldeten Belgien, Großbritannien und Frankreich eine Zunahme der Erkrankungen, in anderen Ländern blieb die Inzidenz dagegen gleich oder war rückläufig. Nur bei männlichen Homosexuellen nimmt die Inzidenz europaweit zu. Das Robert Koch-Institut rechnet zudem mit einer Dunkelziffer nicht gemeldeter Fälle in den neunziger Jahren von 80 bis 90%. Die Anzahl der gemeldeten Fälle betrug 2000 im Jahr 2000. In Anbetracht der Dunkelziffer entspricht dies ca. 10.000 bis 20.000 Fälle pro Jahr. Die Bakterien heften sich an die Schleimhautzellen der Harnröhre bzw. des Gebärmutterhalses an. Dazu dienen spezielle Pili, aus Proteinen bestehende fadenförmige Fortsätze an der Bakterienwand. Dabei spielt das Adhäsin Pillin eine große Rolle. Manche Stämme regen die Schleimhautzellen dazu an, sie aufzunehmen und auf der anderen (der Lumen-abgewandten Seite) wieder auszuwerfen. Dieser Prozess wird als Transzytose bezeichnet. Die Gewebsschädigung erfolgt durch Auslösen einer eitrigen Entzündung mit Komplementaktivierung und dadurch bedingter Zerstörung der befallenen Deckzellen. Aus dem Harnröhrensekret oder dem Sekret des Gebärmutterhalses kann ein Abstrich entnommen werden und der Erreger mikroskopisch mit Hilfe der Gram-Färbung oder in der Kultur nachgewiesen werden. Zur Genesung ist eine antibiotische Behandlung notwendig.
Quelle: Wikipedia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.