Als Cunnilingus (zu lat. cunnus „weibliche Scham“ und lingua „Zunge“) bezeichnet man eine Form des Oralverkehrs in der Sexualität, bei dem der Sexualpartner oder die Sexualpartnerin die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane – die Klitoris, die Schamlippen oder den Scheideneingang – mit den Lippen, den Zähnen oder der Zunge liebkost. Einige Partner empfinden es als sehr angenehm, dabei Geruch und Geschmack der Geschlechtsorgane wahrzunehmen. Frauen, die bei der vaginalen Penetration durch den Penis nicht zum Orgasmus kommen, können oftmals durch den Cunnilingus so stark erregt werden, dass sie einen Orgasmus erleben, da die stark sensiblen Bereiche der Vulva, u. a. die besonders erogene Klitoris, besser stimuliert werden können.
Methoden:
Der Cunnilingus beinhaltet eine große Bandbreite an Stimulationsmöglichkeiten: Saugen, Beißen (sanft), Hauchen, vielfältige sanftere und ggf. kräftigere Zungenbewegungen wie Züngeln, Klopfen, Vibrieren, Streichen etc. Sogar Stimmgeräusche wie leises Brummen können durch die dadurch erzeugten sanften Vibrationen stimulierend wirken. Viele Frauen empfinden es als angenehm, wenn der Partner oder die Partnerin gleichzeitig mit den Fingern die Scheide oder den Afterbereich stimuliert, beispielsweise durch Hinein- und Hinausgleiten, Ausüben von Druck, vibrierende oder massierende Bewegungen. Oft findet ein Paar erst mit der Zeit die feinen Methoden heraus, die beim Cunnilingus besonders angenehm und erregend sind und oft erhöht sich mit wachsendem Vertrautsein auch die Intensität des Erlebens.
Kulturelle Trends:
Der Cunnilingus, der traditionell vor allem in der lesbischen Liebe seinen Ursprung hat, wird heute sehr häufig unter heterosexuellen Paaren ausgeübt, seit die Gleichberechtigung der Geschlechter sich auch beim Geschlechtsverkehr durchsetzt und der Bedarf an für beide Partner befriedigende Formen von Sexualpraktiken zunehmend sichtbar wird. Gleichzeitig wird durch die stärkere Verbreitung ein Trendwandel in den Sexualpraktiken markiert. Daneben, dass es nun verstärkt auch um die Bedürfnisse von Frauen geht, die bis in das 20. Jahrhundert in Westeuropa weitgehend vernachlässigt wurden („eheliche Pflicht“), demonstriert diese Praxis ein gewandeltes Verhältnis beider Geschlechter zum eigenen und zum Körper des anderen. Sexualität wird zunehmend enttabuisiert. Die Neugier auf den Anderen wird zum wesentlichen Element des Sex, das Kreativitätspotentiale freisetzt. Vor allem in der jüngeren Generation hat der Cunnilingus sich als Teil des Sexuallebens etabliert.
Quelle: Wikipedia